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Expeditions-Logbuch

24.07.2020: Østerby Havn

Østerby Havn


Kurs Nord im Kattegat


Schwarze Wolken, kräftiger Wind, raue See: Das Wetter präsentiert sich etwas ruppig, als wir am Morgen an Deck kommen. Na gut, denke ich. Dafür habe ich mein Ölzeug ja im Seesack. Also Leinen los und rein ins Getümmel!


Kurs Nord: Heute geht durchs Kattegat. Über uns türmen sich dunkle Wolken, Regenfronten schieben sich wie graue Vorhänge vor den Horizont. Auf dem Wasser bilden sich weiße Schaumkronen, manchmal fliegt Gischt durch die Luft und klatscht auf unsere Regenjacken.


Die Ostseewelle ist nicht sehr hoch, aber kurz und unruhig. Unser Schiff wird von den Wassermassen angehoben und taucht sofort wieder tief ins Wellental ab. Ein bisschen fühle ich mich wie bei einer Achterbahnfahrt. Doch die Bewegungen sind viel schneller, dafür aber deutlich weicher.


Mir gefallen diese rauen Bedingungen. Ich kann die Kraft der See mit dem ganzen Körper spüren, werde hochgerissen und dann gleich wieder nach unten geschleudert. Dazu fühle ich den Wind in meinem Gesicht und das kalte salzige Wasser auf der Haut. Meine Sinne sind hellwach.


Abends machen wir in Østerby Havn auf der Insel Læsø fest. Der kleine Hafen wird hauptsächlich von Fischern genutzt. Überall schaukeln ihre kleinen blauen Schiffe, liegen ihre Netze und Fanggeräte.


Mittlerweile scheint die Sonne wieder und taucht den Ort in ein weiches Abendlicht. Wir essen Fisch in einem winzigen Restaurant direkt am Wasser. Vor uns liegt ein ruhiges, friedliches Meer - als ob es diesen ruppigen Start am Morgen nie gegeben hätte.


Uli


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