Spitzbergen
Mit der Rückkehr in den Flensburger Museumshafen am 1. Oktober 2013 endete für den Bad Bramstedter Arved Fuchs und seiner Mannschaft eine aufregende Expeditionsreise.
278 Tage zuvor stach Fuchs mit der "Dagmar Aaen" in See, um mitten im Winter in den Norden Norwegens zu den Lofoten zu segeln. Dort beginnt traditionell um diese Jahreszeit der Fang auf den Kabeljau, Skrei genannt. Über diese Reise hat Fuchs zusammen mit seinem Team eine umfangreiche Dokumentation angefertigt, die jetzt bereits als Buch mit dem Titel "Polarlicht in den Segeln" vorliegt.
Im Anschluss an die Lofotenreise war eine Expedition zum russischen Franz-Josef-Land geplant, welche allerdings aufgrund von Schikanen der russischen Behörden im Hafen von Murmansk abgebrochen werden musste. Der Expeditionsleiter entschloss sich daraufhin kurzfristig eine Umrundung von Spitzbergen zu wagen, in deren Verlauf u. a. Tierzählungen getätigt sowie eine Funkboje auf einer Eisscholle ausgesetzt wurden.
Murmansk
Der russische Hafen Murmansk sollte Ausgangspunkt für die Expedition zum Franz-Josef-Land sein, das Fuchs bereits im Rahmen der "ICESAIL"-Expedition im Jahre 1991 als erstes westliches Schiff angelaufen hatte. Diese neue Expedition war in enger Kooperation mit dem neu eingerichteten "Arctic National Park" geplant und organisiert. An Bord der "Dagmar Aaen" befand sich Vladimir Melnik, ein Mitarbeiter des Nationalparks, der die Expedition für Untersuchungen nutzen wollte.
Doch in Murmansk angekommen kam alles ganz anders. Trotz vorliegender Erlaubnis der Küstenwache Archangelsk, die für die Region Franz-Josef-Land zuständig ist, sowie der Genehmigung der Nationalparkverwaltung und der erforderlichen Visa wurde der "Dagmar Aaen" die Weiterreise untersagt. Die örtliche Küstenwache, die dem FSB (Geheimdienst) unterstellt ist, verlangte eine Befahrungsgenehmigung der Barentssee, die zwischen Murmansk und dem Archipel liegt, obwohl es sich dabei um internationale Gewässer handelt. Trotz intensiver Verhandlungen auf diplomatischer Ebene (Botschaft in Moskau, Auswärtiges Amt, Bundestagsabgeordnete) herrschte Ratlosigkeit - niemand konnte die ominöse Fahrtgenehmigung ausstellen. Es folgte zudem eine Schikane nach der anderen.
Die Behörde im Murmansk erklärte Fuchs, dass die vorliegende Genehmigung, die auf einem neuen Gesetz beruhte, welches am 29. Mai im Parlament verabschiedet wurde, keine Gültigkeit besitzt, da zuvor ergänzend zu dem Gesetz vom Transportministerium eine Anleitung erstellt werden musste, wie das Gesetz anzuwenden sei. Nach 13 Tagen im Kohlehafen von Murmansk wurde allen Beteiligten klar, dass selbst diplomatische Bemühungen ins Leere laufen würden, da ständig neue Auflagen initiiert wurden.
Darüber, warum sich die Behörden so konsequent gegen geltendes Recht stellten, kann nur spekuliert werden. Interessant in diesem Zusammenhang ist ein Vorfall, den Greenpeace vor einigen Tagen gemeldet hatte: Eines ihrer Schiffe, die "Arctic Sunrise", wurde von der russischen Küstenwache in internationalen Gewässern geentert. In der Vergangenheit hat auch Arved Fuchs immer wieder auf Umweltschäden hingewiesen, offenbar sollen die Aussagen von unbequemen Zeugen verhindert werden. Offenkundig befürchtet man, dass derartige Expeditionen Umweltsünden oder Aktivitäten dokumentieren könnten, die man lieber vor den Augen der Öffentlichkeit verbergen möchte.
Am 31. Juli entschied sich Fuchs unter großem Medieninteresse, Murmansk zu verlassen. Fotos des Auslaufens wurden untersagt, die anwesende russische Presse durfte nicht an Bord und wurde kontrolliert. Crewmitglied Matthias Berg musste unter Aufsicht einen Teil seiner Aufnahmen aus der Kamera löschen. Die beiden russischen Crewmitglieder mussten von Bord, da sie keine Visa für die anschließende Reise nach Norwegen hatten.
Die Behörde im Murmansk erklärte Fuchs, dass die vorliegende Genehmigung, die auf einem neuen Gesetz beruhte, welches am 29. Mai im Parlament verabschiedet wurde, keine Gültigkeit besitzt, da zuvor ergänzend zu dem Gesetz vom Transportministerium eine Anleitung erstellt werden musste, wie das Gesetz anzuwenden sei. Nach 13 Tagen im Kohlehafen von Murmansk wurde allen Beteiligten klar, dass selbst diplomatische Bemühungen ins Leere laufen würden, da ständig neue Auflagen initiiert wurden.
Darüber, warum sich die Behörden so konsequent gegen geltendes Recht stellten, kann nur spekuliert werden. Interessant in diesem Zusammenhang ist ein Vorfall, den Greenpeace vor einigen Tagen gemeldet hatte: Eines ihrer Schiffe, die "Arctic Sunrise", wurde von der russischen Küstenwache in internationalen Gewässern geentert. In der Vergangenheit hat auch Arved Fuchs immer wieder auf Umweltschäden hingewiesen, offenbar sollen die Aussagen von unbequemen Zeugen verhindert werden. Offenkundig befürchtet man, dass derartige Expeditionen Umweltsünden oder Aktivitäten dokumentieren könnten, die man lieber vor den Augen der Öffentlichkeit verbergen möchte.
Am 31. Juli entschied sich Fuchs unter großem Medieninteresse, Murmansk zu verlassen. Fotos des Auslaufens wurden untersagt, die anwesende russische Presse durfte nicht an Bord und wurde kontrolliert. Crewmitglied Matthias Berg musste unter Aufsicht einen Teil seiner Aufnahmen aus der Kamera löschen. Die beiden russischen Crewmitglieder mussten von Bord, da sie keine Visa für die anschließende Reise nach Norwegen hatten.
Umrundung Spitzbergen
Das exakte Gegenteil erwartete die Crew schließlich in Longyearbyen, dem Verwaltungszentrum der zu Norwegen gehörenden Inselgruppe Spitzbergen. Die Genehmigung für die Umrundung des Archipels im Nordatlantik wurde innerhalb von nur einem Tag erstellt. In diesem Sommer traf die Mannschaft auf extrem wenig Eis rund um Spitzbergen.
Auf 81° 31' 06'' N / 21° 03' 00'' E setzte Fuchs eine Funkboje aus, deren Drift auf dieser Website verfolgt werden kann. Während der Umrundung Spitzbergens betrug die Entfernung zum Nordpol nur noch 942 Kilometer - selbst das Nordkap in Norwegen ist 200 Kilometer weiter entfernt. Der dramatische Verlust des arktischen Meereises macht sich deultich bemerkbar.
Laut dem jährlich erscheinenden Klimabericht der US-Behörde für Ozeanologie und Atmosphärenforschung (NOAA) verkleinerte sich die Eisfläche in der Arktis 2012 auf 3,41 Millionen Quadratkilometer. Dies ist die kleinste Fläche seit Beginn der Satelliten-Beobachtung der Arktis vor 34 Jahren und 18 Prozent weniger als der bisherige Niedrig-Rekord aus dem Jahr 2007.
In diesem Sommer schmolz das arktische Meereis auf eine Fläche von 5,1 Millionen Quadratkilometern zurück. Zwar ist dies eine größere Eisbedeckung als im Vorjahr, nach Jahren mit sehr geringer Eisbedeckung tritt aber stets eine Phase der Erholung ein, der langfristige Trend zur Abnahme der Meereisbedeckung in der Arktis ist weiter ungebrochen.