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Expedition

Grönland Nordost 2011

Grönland Nordost

Das Hauptziel der Unternehmung war das Aussetzen einer Funkboje auf einer kompakten Eisscholle. Arved Fuchs schickte diese mit einem Sender versehene Boje Mitte August an der Nordostküste Grönlands auf die Reise. Die Boje legte bis Mitte Mai 2012 insgesamt 7.818 Kilometer zurück, ehe das Signal aussetzte und der Sende keine Daten mehr lieferte. Obwohl diese Aktion keinen unmittelbaren wissenschaftlichen Hintergrund hatte, konnte auf diese Weise eindrucksvoll die Drift der Eisfelder entlang der grönländischen Ostküste nachvollzogen werden.

4818 Seemeilen
83 Tage

Flaschenpost

Parallel zur Boje wurden zehn Flaschen mit einer Botschaft der Teilnehmer des internationalen Klimacamps "Ice Climate Education" auf unterschiedlichen Eisschollen ausgesetzt. Die zehn Jugendlichen entwickelten während des Aufenthaltes in Húsavík (Island) die Idee, pro Teilnehmer eine Flaschenpost zu versenden, die Fuchs während der Fahrt entlang der Ostküste Grönlands aussetze. Alle Flaschen enthielten die identische Botschaft, jedoch jeweils die Adresse des ICE-Absenders - auch dies war ein Signal, um die Auswirkungen des Klimawandels nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Fünf Jahre nach der letzten Expedition an der Ostküste Grönlands kehrte Arved Fuchs im Sommer 2011 mit der "Dagmar Aaen" in den Nationalpark Nordostgrönland zurück. Es war die insgesamt dritte Expedition, die Fuchs in diesem Teil Grönlands unternommen hat.


Verlauf

Nichts ist mehr so wie es war, der Klimawandel verändert den gesamten arktischen Raum im geradezu atemberaubendem Tempo. Am Nordpol bricht das Eis auf und treibt in Regionen, die zuvor als eisfrei galten.
Die Drift der Boje
Am 18. August hat Arved Fuchs die Eis-Boje auf einer kompakten Scholle an der Ostküste Grönlands ausgesetzt (73°21,98'N / 21°39,62' W), von wo aus sie die komplette Küste in Richtung Süden driftete. Ungefähr in Höhe des Kap Farvel schlug sie einen Ostkurs ein und trieb seitdem über den Atlantik in Richtung britische Inseln. Bis zum Aussetzen des Signal des Senders an der norwegischen Westküste am 24. Mai 2012 legte die Boje insgesamt 7.818 Kilometer zurück.

Klimawandel

Die Ostküste Grönlands war in diesem Sommer nur schwer mit einem Segelschiff zu bereisen. Es scheint paradox, aber das umfangreich aufbrechende Eis des Nordpolarmeeres wurde von der Strömung entlang der grönländischen Küste nach Süden gedrängt. Die Verhältnisse waren daher gerade an der grönländischen Ostküste in diesem Sommer besonders schwierig. Zu gefährlich wäre ein Navigieren nördlich des Punktes gewesen, wo die Boje ausgesetzt wurde. (73°21.98 N / 21°39.62 W)
Mit dem Aussetzen der Boje wurde dennoch das Hauptziel der diesjährigen Expedition vollbracht. Zuvor bereiste Fuchs den größten Fjord der Welt, den Scoresbysund, wo die "Dagmar Aaen" den Winter 1997/98 verbracht hatte. Unzählige Eisberge säumten den Weg des Haikutters, bevor es entlang der Küste in Richtung Norden ging.

In der aktuellen Berichterstattung wird die globale Klimaerwärmung teilweise wie eine Randnotiz behandelt. Andere Themen beherrschen die Diskussion. In der öffentlichen Wahrnehmung ist der Klimawandel in den Hintergrund getreten, dabei ist das Thema aktueller denn je. Stattdessen treten so genannte Klimaskeptiker in den Vordergrund, die argumentieren, dass der Mensch die Veränderungen nicht maßgeblich verursacht und das der Klimawandel andere Ursachen als den CO2-Ausstoß habe und daher auch kein akuter Handlungsbedarf bestehe. Klimaforscher hingegen weisen nachdrücklich auf die weltweiten Gefahren hin, die aus dem ungebremsten Ausstoß von Treibhausgasen resultieren.

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Gerade in den arktischen Regionen macht sich der Klimawandel stark bemerkbar, das Meereis schmilzt sogar noch schneller als erwartet. Wissenschaftler halten einen Anstieg des Meeresspiegels bis zum Ende des Jahrhunderts um einen Meter oder mehr für nicht unwahrscheinlich.

Bereits zum fünften Mal richtete Fuchs vorher das internationale Jugendcamp "Ice Climate Education" aus, zum vierten Mal in Folge fand das Camp im isländischen Húsavík statt. Zehn Jugendliche aus acht Nationen (Deutschland, Südafrika, Estland, Frankreich, Dänemark, England, Türkei und Uganda) qualifizierten sich für den zehntägigen Aufenthalt in der kleinen Gemeinde an der Nordküste Islands.

Thematisch stand der Klimawandel im Vordergrund, der Hamburger Wissenschaftler Dr. Dirk Notz (Max Planck Institute für Meteorologie) führte die Jugendlichen in die Problematik des "Global Warming" ein, veranschaulichte Hintergründe und Auswirkungen und regte die Teilnehmer in zahlreichen Diskussionen an, sich Gedanken über die weitere Vorgehensweise nach dem Ende des Camps zu machen. Im Zuge dieser Gespräche wurde schließlich die Idee entwickelt, in einer Art symbolischen Akt per Flaschenpost ihre Besorgnis hinsichtlich des Klimawandels zu verbreiten.

Damit haben die ICE-Teilnehmer erstmals eine Klimabotschaft auf den Weg gebracht. Der zweite Schwerpunkt des Camps war das Planspiel "CleanAir", in dem die Jugendlichen eine Resolution verabschieden mussten. Dabei zeigte sich, wie schwer es sein kann, die Interessen von Industrienationen und Schwellenländern auf einen Nenner zu bringen.

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