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Expeditions-Logbuch

22.07.2020: Kolby Kås


Kolby Kås


"Nord-Nordwest, Windstärke 5 bis 6", meldet der Wetterdienst. Bestens! Genau das Richtige für die "Dagmar Aaen". Das wird ein feiner Segeltag!


Zeitig werfen wir die Leinen los und verlassen Middelfart. Kurz darauf setzen wir das Großsegel - und sofort schieben uns mehr als 100 Quadratmeter Segelfläche mit unglaublicher Kraft durchs Wasser. Jetzt folgen die Vorsegel: Fock, Klüver und Flieger gehen hoch. Das Schiff legt sich leicht auf die Seite und zieht stramm durch die See. Wasser rauscht an der Bordwand entlang, Wind streicht über mein Gesicht. Ich spüre ein warmes Kribbeln im Bauch.


Der Wind legt zu: Je weiter wir nach Norden kommen, desto stärker bläst es. Auf unserer Logge wird eine Geschwindigkeit von mehr als sieben Knoten angezeigt - und das mit disem schweren Arbeitsschiff. Großartig!


Wir zischen in einem Rutsch durch zur Insel Samsø und machen schon kurz nach 16 Uhr im winzigen Hafen von Kolby Kås fest. Was für ein Tag!


Wir haben gerade festgemacht, da knattert ein altes Motorrad durch den Hafen: Nils kommt uns besuchen und schlängelt sich mit seinem alten BMW-Gespann durch zu unserem Schiff. Der Däne mit dem weißen Bart und seinen wachen Augen ist der Vorbesitzer der "Dagmar Aaen". Die Chance, "sein altes Schiff" wiederzusehen und mit Arved ein wenig zu fachsimpeln, lässt er sich nicht entgehen. Ein Mensch mit einem sehr großen Herz für diesen Haikutter.


Heute Abend verlässt Andreas die Crew. Er wird uns mit seiner warmherzigen und zupackenden Art fehlen. Jetzt sind wir nur noch zu viert. Aber das wird funktionieren. Schließlich sind wir mittlerweile ein eingespieltes Team - und die "Dagmar Aaen" ist ein freundliches Schiff.


Uli


           


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