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Expeditions-Logbuch

21.07.2020: Middelfart


Middelfart


Ein Tag auf dem Belt


Der Wind weht stramm aus Nordwest, als wir in aller Frühe aufbrechen. Wir wollen nach Middelfart - und das bedeutet, dass wir heute den ganzen Tag den Wind von vorn bekommen, also direkt auf die Nase.


Eine moderne Yacht mag auf diesem Kurs besser segeln, doch unser Haikutter ist für einen anderen Zweck konstruiert worden. Er ist ein absolut zuverlässiges Arbeitsschiff. Als er 1931 gebaut wurde, wollten die Fischer ein Boot, dem sie ihr Leben bedenkenlos anvertrauen konnten. Über irgendwelche Segelrekorde konnten sie nur lachen.



Obwohl wir genau gegenan müssen, setzt die "Dagmar Aaen" ruhig und gleichmäßig in die kabbelige See - völlig unbeeindruckt vom ungemütlichen Wetter. Ich fühle mich absolut geborgen auf diesem Schiff.


Nach sieben Stunden sehen wir die Brücke von Middelfart. Wir sind entspannt und guter Dinge, Wind und Wetter haben uns überhaupt nichts ausgemacht.


Als wir an der Pier festmachen, scheint die Sonne. Bei einem Anlegerbier lasse ich den Tag Revue passieren. Ich kann die Fischer von damals verstehen: Ich bin trotz widriger Umstände ausgeruht und guter Laune. In meinen Augen ist das ein riesiges Kompliment an das Schiff. Wir haben unser Tagesziel erreicht - und freuen uns auf einen neuen Tag an Bord.


Uli


                 


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