Expeditions-Logbuch
09. August 2023
Die Küsten der Hebriden
Zwar begegnen uns sagenhafte Strudel wie der Corryvreckan nicht alle Tage, dennoch spielen die unterschiedlichen Strömungen zwischen den Hebriden eine wichtige Rolle bei der Planung der täglichen Etappen.
Oft ist dabei ausschlaggebend, dass wir zu einem gewissen Zeitpunkt, an dem die Gezeiten ihren Kipppunkt erreichen, beispielsweise ein bestimmtes Kap umrundet haben, um nicht gegen die Strömung fahren zu müssen oder uns diese gar nutzbar machen zu können.
Über weite Strecken schiebt uns also der Gezeitenstrom an, vorbei an zerklüfteten Klippen und malerischen Küsten. Scharen von schneeweißen Basstölpeln fliegen in kleinen Formationen am Schiff vorbei oder stürzen pfeilgerade von oben ins Wasser in die Fischschwärme.
Blicken wir zum Land hin, begegnet uns das weiß ihrer Flügel in den sauber getünchten Fassaden der pittoresken Leuchttürme und der Häuser der kleinen versprengten Küstenorte.
An der Küste Islays stechen ebenfalls leuchtend weiße, längliche Gebäude hervor, die unmittelbar am Wasser liegen und die jeweiligen Ortsnamen als Aufschriften tragen: Es sind die Destillerien Ardbeg, Lagavulin und Laphroiag. Namen, die für den ausgezeichneten Whisky stehen, der auf Islay gebrannt wird.
In seinem Geschmack spiegelt sich – wie auch in den Destillaten anderer Brennereien, beispielsweise denen in Tobermory oder Oban – der besondere Charakter der vom salzigen Wind umwehten, aus torfigem Grund bestehenden Küsten wider.
Der Stolz der Einheimischen auf ihren Whisky, zeugt zugleich von ihrem Stolz auf die einzigartige Natur ihrer Inseln.
Position: 55.652164, -5.95459