Expeditions-Logbuch
18. August 2023
Einsame Buchten und Klosterruinen
Um halb 12 in der Nacht rasselt die Kette durch die Klüse und der Anker fällt vor der Isle of Gigha. Eine ruppige Fahrt von Tarbert aus um das Mull of Kintyre liegt hinter uns.
Hier im Schutz der kleinen Insel können wir uns von der langen anstrengenden Tagesetappe erholen und im Vertrauen auf die Ankerwachen ruhig schlafen.
Wenige Segler begegnen uns tagsüber und ebenso einsam und still sind die meisten unserer Ankerplätze – und derer sind es viele. Eine geschützte Bucht an der Westseite der Insel Jura lädt zum Landgang ein: Mit dem Dingi landen wir an einem Kiesstrand, hinter dem sich sumpfige Wiesen und farnbewachsene Hänge erstrecken.
Über schmale Pfade und brusthohes Farnkraut geht es bergauf, wo Felder aus Heidekraut und ein traumhafter Ausblick auf die Bucht und das ankernde Schiff warten.
Auch die Eileach an Naoimh, den „Felsen des Heiligen“ im Firth of Lorne können wir nicht vorüberziehen lassen, ohne die Insel zu erkunden. Umgeben und übersät mit spektakulären Felsformationen, ist auch sie reich an grünem Gras und Farn. Im 6. Jahrhundert errichtete der irische Heilige Brendan – so die Überlieferung – dort ein frühchristliches Kloster, dessen gut erhaltene Ruinen unweit der Uferklippen zu besichtigen sind.
Diese kleinen Land-Exkursionen sind wirklich schöne Abwechslungen im Bordalltag, nach denen wir voll von Eindrücken und Mückenstichen die Fahrt zu unserem letzten Ankerplatz an der Westküste in der Craignure Bay vor der Isle of Mull antreten.
Position: 56.216247, -5.803699