Expeditions-Logbuch

17. Juni 2025

Volles Programm

Pünktlich um 09.00 Uhr steht der Bus vor unserem Schiff. Die Universität Klaipeda hat Arved und die Crew eingeladen. Ein perfekt organisiertes Tagesprogramm erwartet uns.

Darius Daunys von der Uni holt uns ab und begleitet uns den ganzen Tag. Auf einer interessanten Führung sehen wir Anlagen und Labore der biologischen Fakultät. Seit vielen Jahren schon kooperiert die Universität Klaipeda mit dem Institut für Ostseeforschung Warnemünde. Deren Chef Oliver Zielinski hat den Kontakt hergestellt.
Brownwyn Cahill – eine Wissenschaftlerin aus seinem Team – ist extra angereist und nimmt ebenfalls an der Führung teil. Wir erfahren zum Beispiel, dass die Ostsee allgemeinverständlich wie eine Badewanne aufgebaut ist. Es gibt nur geringe Wassermischung mit der Nordsee, dazu vier große Flüsse, die ihr Süßwasser in die Ostsee einleiten. Dadurch dauert der Wasser-Austausch bis zu 40 Jahre.
Anders als in der Nordsee, wo diverse Strömungen und meist kälteres Wasser für einen höheren Sauerstoffgehalt und damit für einen zumindest etwas gesünderen Lebensraum für die Biologie des Wassers sorgen.

Danach moderiert Arved spontan eine kurze Präsentation unserer Arbeit an Bord der Dagmar Aaen. Die anwesenden Wissenschaftler sind sichtbar beeindruckt. Kontaktdaten werden ausgetauscht. Auch der Rektor der Universität begrüßt uns und möchte unbedingt ein Crewfoto vor einem Modell der Brabander in seinem Büro haben – einem Schoner der Uni, der für wissenschaftliche Arbeiten auf der Ostsee eingesetzt wird und zur Zeit unterwegs ist.

Ein leckeres Mittagessen in der Mensa der Universität rundet den Besuch ab. Aber damit nicht genug. Am Nachmittag geht’s per Bus auf die Kurische Nehrung zum Lithuanian Sea Museum. Das ist eigentlich geschlossen, wird aber für uns extra geöffnet.

Zunächst besichtigen wir eine historische Ausstellung. Anschließend sehen wir verschiedene Wasserbecken, in denen Humboldtpinguine und Robben gehalten und aufgepebbelt werden. Eine wirklich exklusive Führung. Ich war noch nie in einem eigentlich geschlossenen Museum…
Ein Delphinarium gibt es dort auch. Die Tiere werden dort in der Therapie für beeinträchtigte Menschen eingesetzt. Echt spannend. Zum Schluss zeigen uns die Delphintrainer in einer Showhalle auch ihre Arbeit mit den Tieren. Wir müssen das akzeptieren, denn eigentlich erleben wir Delphine lieber im offenen Ozean. Arved ist nicht dabei, denn parallel zeichnet das Museum einen podcast mit ihm auf.

Danach geht ein wirklich spannender Tag zu Ende. Herzliche Dank an unsere Gastgeber und das Institut für Ostseeforschung Warnemünde, das den Besuch überhaupt erst ermöglicht hat.

(Matze)

Position: 55.698087, 21.257172

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