Citizen Science
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Auch auf der diesjährigen „Ocean Change“-Expedition 2025 mit der Dagmar Aaen stehen nicht nur die verschiedenen Stationen an Land und der Segelalltag im Fokus, auch die Wissenschaft ist fest mit an Bord. Unterwegs werden Messungen durchgeführt, um Forschende an Land zu unterstützen und tiefere Einblicke in die Meere zu gewinnen. Und das Beste daran ist, dass auch DU einen Beitrag leisten kann, denn die meisten Messungen sind sogenannte Citizen Science Projekte – Bürgerforschung, an denen jeder teilnehmen kann.
Bei dem Projekt „Eye on Water“ und mit der gleichnamigen App wird zum Beispiel die Wasserfarbe bestimmt, die eine Aussage über den Zustand des Gewässers zulässt. Wir auf der Dagmar Aaen machen alle 15 Minuten ein Foto vom Bug des Schiffes. Zusätzlich bestimmen wir von Zeit zu Zeit mit einer weißen Secchi-Scheibe die Sichttiefe des Wassers und bestimmen klassisch an einer Farbskala die Wasserfarbe. Damit haben die Forschenden nochmals eine zusätzliche Referenz. Du kommst zwar möglicherweise nicht aufs offene Meer, aber wenn du Zugang zu einem Gewässer und ein Smartphone hast, kannst du auch von Land direkt mitmachen.
Wenn du aber sogar mit dem Boot unterwegs bist, dann könnte „Sailingfor Oxygen“ etwas für dich sein. Mit einem CTD-Gerät des Geomar Kiel messen wir Temperatur, Salzgehalt und Sauerstoff in verschiedenen Tiefen, wodurch erkannt werden kann, wie gut das Wasser durchmischt ist und wo es möglicherweise an Sauerstoff mangelt – ein wachsendes Problem, besonders in der Ostsee.
Auch das Thema Mikroplastik beschäftigt uns an Bord. Mit feinmaschigen Netzen – dem Mantra Trawl von weniger ist Meer – sammeln wir Partikel aus dem Oberflächenwasser, die später im Labor untersucht werden. Denn was oft nur mit einer Lupe und genauem Hinschauen sichtbar wird, hat dennoch große Auswirkungen – auf Fische, Vögel und letztlich auch auf uns.
Rund um die Uhr misst außerdem ein fest installiertes Messgerät an Bord – das OceanPack. Es erfasst automatisch Daten wie CO₂-Gehalt, Temperatur und Salzgehalt, während wir unterwegs sind. Diese Dauerbeobachtungen helfen Forschenden dabei, langfristige Veränderungen besser zu verstehen.
Was diese Projekte verbindet? Sie zeigen, wie jede*r mithelfen kann. Ob auf einem Segelschiff, am Strand oder mit dem Smartphone vom Steg aus – Citizen Science macht Wissenschaft für alle zugänglich. Und je mehr Menschen sich beteiligen, desto besser verstehen wir, wie es unseren Meeren geht.
(Jan-Michael Schönebeck)