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Expeditions-Logbuch

29.08.2018: Erneuter Reparaturstopp


Aasiaat


Heute Nachmittag ist die „Dagmar Aaen“ in der Ortschaft Aasiaat an der grönländischen Westküste eingetroffen. Erneut müssen wir einen Rückschlag auf der laufenden Expedition OCEAN CHANGE 2018 einstecken. Wie bereits vor knapp zwei Monaten scheint ein Bauteil des Verstellpropellers der „Dagmar Aaen“ gebrochen zu sein. Bereits in Island war eine entsprechende Reparatur erforderlich gewesen, bei der das Schiff aus dem Wasser geholt werden musste, um den Propeller reparieren zu können. Den daraus resultierenden Zeitverlust konnten wir allerdings weitgehend aufholen. Dieser neuerliche Zwangsaufenthalt ist daher besonders ärgerlich. Neben der Reparatur ist nun eine genaue Fehleranalyse zwingend notwendig, damit ein wiederholtes Versagen ausgeschlossen werden kann. In der Hafenstadt Aasiaat, wohin die Dagmar Aaen eingeschleppt wurde, besteht die Möglichkeit, das Schiff erneut aus dem Wasser zu holen. Für die Fehleranalyse wird diesmal auch ein Experte aus Dänemark hinzugezogen, der den gesamten Antriebsstrang untersuchen wird.


Arved Fuchs sagt dazu: „Wir haben Glück im Unglück gehabt. Der Schaden am Antrieb hat uns 11 Seemeilen südlich von der Stadt Upernavik ereilt. Der Wind war auf unserer Seite und wir konnten unter Segeln in den dortigen Hafen einlaufen. Erneut haben sich die Vorteile eines Segelschiffes gezeigt. Ein reines Motorschiff wäre in diesem Fahrtgebiet mit den zerklüfteten Küsten, den vielen Untiefen und Eisbergen sowie unvorhersehbaren Strömungen ohne einen funktionierenden Antrieb in echte Schwierigkeiten geraten“ Fuchs ergänzt: Dieser erneute Zwangsstop ist für mich und die Crew sehr ärgerlich, da er Zeitverlust sowie zusätzliche Kosten bedeutet. Die Stimmung an Board ist dennoch gut. Wir alle wissen, dass eine Expedition auf einem traditionellen Segelschiff immer unvorhersehbare Ereignisse auf den Plan rufen kann, im Positiven wie im Negativen“ und betont: „Wir sind froh, dass uns der Schaden nicht im Smith Sund, im hohen Norden, im Packeis ereilt hat. Dort, abseits jeder Infrastruktur, hätte ein Schaden weitreichende Konsequenz für das Schiff haben können. Jetzt aber heißt es Ruhe bewahren und genau zu arbeiten. Wir werden den Fehler finden, beheben und die Expedition fortführen.“


Die gebrochene Zugstange ist ein Bauteil des Antriebsstrangs. Der Propeller ist über die Welle mit dem Getriebe verbunden. Über die in der Welle verlaufende Zugstange wird der Anstellwinkel der Propellerblätter eingestellt. Vergleichbar mit der Gangschaltung eines Autos wird über den Anstellwinkel bestimmt, ob das Schiff vorwärts oder rückwärts fährt und wie groß der Schub ist. Bricht die Zugstange, fallen die Propellerblätter in unterschiedliche und willkürliche Positionen, diese Stellung macht jegliches manövrieren mit Maschinenkraft unmöglich.



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