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Expeditions-Logbuch

30.12.2018: Besuch an Bord


Húsavík


Die Tage sind kurz, hier oben am Polarkreis. Zum Jahreswechsel geht die Sonne erst um 11.41 Uhr auf und verschwindet schon wieder um 14.39 Uhr. Der kleine Hafen Húsavík an der Nordostküste von Island liegt bei Temperaturen um den Gefrierpunkt im tiefen Winterschlaf.


Im Sommer stehen hier die Reisebusse in langen Schlangen am Hafen. Tausende Touristen kommen täglich in den 2400 Einwohner Ort, weil die Bucht von Húsavík (namens Skjálfandi) ein Fressrevier der Wale ist. Dutzende Boote mit Gästen aus aller Welt fahren dann hinaus aufs Meer, weil in der Bucht die Chance besonders groß ist, Buckelwale, Zwerg-und Finnwale in freier Natur zu erleben. Jetzt im Dezember ist alles anders. Geschäfte und Restaurants sind geschlossen. Auch das einzige Hotel im Ort ist dicht. Im Hafen liegen nur noch die wunderschönen alten Holzschiffe von “Northsailing”, (dem großen Anbieter von Walbeobachtungstouren), ein paar Fischerboote und die “Dagmar Aaen”.
Der Haikutter überwintert im Hafen von Húsavík. Arved, seine Frau Brigitte, Crewmitglied Matze und dessen Frau Gabi nutzen die Chance, den Jahreswechsel an Bord zu verleben, kleine Reparaturen vorzunehmen und Lauren zu besuchen. Die 30-Jährige ist nach Ende der diesjährigen Grönland Expedition an Bord geblieben, um sich im Winter um das 87 Jahre alte Segelschiff zu kümmern.  Ganz bewusst hat Arved den Hafen in Island ausgewählt. Die Freunde von “Northsailing” betreiben neben den Walbeobachtungstouren auch eine kleine Werft. Und in dieser Werft wird die Crew der "Dagmar Aaen" das Holzschiff im  Frühjahr auf die nächste Etappe der “Ocean Change” Expedition vorbereiten. Jetzt ist aber erst einmal Urlaub am Polarkreis angesagt. In den wenigen Stunden mit Tageslicht wird gewandert oder der nagelneue Hotpot von Husavik besucht. Mit viel Aufwand ist auf den Klippen über der Bucht ein Freibad gebaut worden. Wassertemperatur 41 Grad Celsius. Selbst bei einem Schneesturm kann man dort entspannt im Wasser liegen und auf die Bucht schauen. Ein anderes Highlight im hohen Norden gibt es gratis dazu: Polarlicht. Wenn es abends mal sternenklaren Himmel hat, kann man auch an Bord der "Dagmar Aaen" das bunte Lichtspektakel bestaunen.  Für das nächste Jahr stehen die Ziele bereits fest. Nach der Werftzeit auf Island soll es wieder Richtung Grönland gehen. Sobald das Seeeis an der Ostküste der weltgrößten Insel schmilzt, sollen die Fjorde an der Ostküste Grönlands bereist werden.


 


Expeditions-Logbuch

(18.12.2018: Winter in Island)
(10.01.2019: Das neue Jahr kann kommen!)