Wir haben alles – nur keine Zeit!
Gerade zurück an Land – und schon geht es weiter. Wir sind auf dem Extremwetterkongress. Der EWK findet seit 14 Jahren regelmäßig immer im Herbst in Hamburg statt. Dieses Jahr in der HafenCity Universität. Organisator und Veranstalter ist der Meteorologe Frank Böttcher.
Der EWK ist ein Informationsforum, auf dem prominente Wissenschaftler und Meteorologen, sowie Journalisten und Besucher über die aktuelle Klimaentwicklung sowie Extremwetterereignisse informieren und diskutieren. „Wir haben kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem“ – das wird deutlich, wenn man bedenkt, dass seit mittlerweile Jahrzehnten immer wieder auf die Gefahren der Erderwärmung hingewiesen wird – aber viel zu wenig passiert, um der Entwicklung Einhalt zu gebieten. Die Anpassung an immer höher auflaufende Hochwasserereignisse, Sturmfluten aber auch Hitzewellen und Stürme sind ein Gebot der Stunde. Sie verschlingen Unsummen an Geldern - von den furchtbaren Auswirkungen auf die Bevölkerung gar nicht zu reden. 136 Millionenstädte liegen an den Küsten und sind von einem steigenden Meeresspiegel unmittelbar bedroht. Hitzewellen von über 40°C führen nicht nur zu Dürren und Waldbränden, sondern fordern auch ihren Tribut unter der Bevölkerung.
Anpassung ist eine Maßnahme – an die Ursachen der Erderwärmung heranzugehen, eine noch wichtigere.
Die Auswertung unserer Messreihen auf der diesjährigen OCEAN CHANGE haben ergeben, dass die Seewassertemperaturen in der Barentssee nördlich Norwegens um 3° bis 5° C über dem langjährigen Mittel lagen – in Spitzen sogar um 7,5° Celsius. Das hat enorme Auswirkungen z.B. auf die Verschiebung von Fischhabitaten. Der Kabeljau mag es zwischen -1 und 10°C in Tiefen von 0-600m und Schellfisch (Haddock) zwischen 4 und 10°C Bodentemperatur (10-450 m). Denen wird es zu warm, andere – invasive Arten rücken nach und verschieben das gesamte Ökosystem.
Wir haben alles – nur keine Zeit!!